Rede an das Lehrerkollegium

Rede an das Lehrerkollegium

Liebe Lehrer,

heute stehe ich hier, um Ihnen etwas zu sagen, was viele Schülerinnen und Schüler vielleicht nicht oft genug ausdrücken: Wir sehen Ihre Arbeit. Wir wissen, dass Sie viel Zeit, Energie und Geduld investieren, um uns zu unterrichten, zu unterstützen und auf das Leben vorzubereiten. Aber ich möchte Ihnen auch sagen, was wir uns von Ihnen wünschen um nicht nur gute Lehrer zu sein, sondern für uns Traumlehrer zu werden.

Ein Traumlehrer ist für uns jemand, der lässig ist, ohne dabei nachlässig zu sein. Er schafft eine Atmosphäre, in der wir uns wohlfühlen können, ohne Angst vor Fehlern oder Strafen zu haben. Er bleibt ruhig, auch wenn wir vielleicht mal nicht die einfachsten Schüler sind. Diese Gelassenheit zeigt uns, dass Sie uns vertrauen und daran glauben, dass wir es schaffen können auch, wenn wir selbst daran zweifeln.

Ein Traumlehrer erklärt so, dass wir wirklich verstehen können. Er findet die richtigen Worte, um uns komplizierte Dinge begreifbar zu machen, und gibt uns die Zeit, die wir brauchen. Er merkt, wenn jemand hinterherhinkt, und holt ihn ab, ohne ihn bloßzustellen. Wir schätzen es, wenn er nicht einfach nur Stoff durchziehen, sondern sich die Mühe macht, uns individuell zu erreichen.

Ein Traumlehrer muss uns keine Angst machen, um Respekt zu bekommen. Er lehrt uns nicht mit Strenge, sondern mit Freundlichkeit und Verständnis. Wir wissen, dass Disziplin wichtig ist, aber Respekt entsteht nicht durch Einschüchterung, sondern durch gegenseitige Wertschätzung.

Außerdem reden Traumlehrer mit uns so, dass wir uns ernst genommen fühlen. Sie sind offen und locker. Das heißt nicht, dass Sie so sprechen müssen wie wir aber es tut gut, wenn Sie auf Augenhöhe mit uns reden, auch mal über den Lehrstoff hinaus, und wenn wir merken, dass Sie wirklich Interesse an uns haben.

Und dann gibt es da noch drei Dinge, die für uns wichtig sind: Verständnis, Geduld und Toleranz. Wir sind nicht perfekt, das wissen wir selbst. Wir machen Fehler, sind manchmal unkonzentriert oder bringen Sie an Ihre Grenzen. Aber wenn Sie uns mit Geduld begegnen, fühlen wir uns ermutigt, es besser zu machen. Wenn Sie tolerant sind gegenüber unseren Eigenheiten, unseren Meinungen und vielleicht auch unserer manchmal schwierigen Art, dann fühlen wir uns akzeptiert. 

Liebe Lehrerinnen und Lehrer, wir wissen, dass niemand perfekt sein kann, auch ein Traumlehrer nicht. Aber manchmal reicht es schon, wenn Sie uns zeigen, dass Sie es versuchen, dass Sie uns verstehen wollen, dass Sie an uns glauben und dass Sie uns nicht nur unterrichten, sondern uns auch als Menschen sehen.

 

Piet Schaub, 10. Klasse

Thomas Koch

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