
Freud´scher Versprecher – Ehebrecher
Die Schuhe bringen deine Füße gut zur Spaltung.
Das Kleid steht dir schwansinnig gut,
wie einer Fliege mit Hut.
Da verliert ihr Ring an Haltung.
Der Patient ist 37 Jahre alt und nun zum dritten Mal geschieden. Seine Frau kennt das Prinzip des Freud´schen Versprechers und erkennt daher die wirkliche Bedeutung der Versprecher ihres Mannes. Sie trennt sich daraufhin von ihm.
„Spaltung“ bezieht sich in dem Fall auf ihre Zehen, welche sehr weit auseinander stehen, als wären sie gespalten. Auch „schwansinnig“ ist nicht einfach so dahingesagt. Es spielt auf ihren unnatürlich langen Hals an. In Verbindung mit dem Vergleich sieht seine Frau keine Hoffnung mehr in ihrer Ehe, da ihr Mann sie unterbewusst abstoßend findet.
Ödipus – Höchstgenuss
Die Begierde war groß,
die Wahrheit hart,
so lief er los.
Der Vater? Verscharrt!
Der Patient ist 9 Jahre alt und Einzelkind. Die Mutter hat ihren Sohn seit seiner Geburt sehr verhätschelt und stark bemuttert. In der phallischen Phase des Sohnes ist die Libido irgendwann übergekocht und hat ein starkes sexuelles Begehren nach der Mutter ausgelöst. Da diese Begierde nicht gestillt werden konnte, solange der Vater die Mutter „besaß“, musste dieser verschwinden. Daraufhin hat der Sohn beschlossen, seinen Vater zu beseitigen, um seine Mutter für sich alleine zu haben.
Über Ich – Lieber nich´
Das Erfüllen der Triebe,
ist meine große Liebe.
Leben im Affekt,
hat einen berauschenden Effekt.
Die Patientin ist 25 Jahre alt und Single. Nach eigenen Angaben genießt sie ihr Leben in vollen Zügen. Das Es hat bei ihr die Überhand gewonnen, weshalb ihr einziges Ziel geworden ist, ihren Instinkten zu folgen. Sie erfüllt alle ihre Bedürfnisse und achtet dabei nicht auf gesellschaftliche Normen. Normalerweise vermittelt das Ich zwischen dem Es und dem Über-Ich, doch in ihrem Fall hat das Es das Ich verdrängt. Ändert die Patientin nichts an ihrem Verhalten, kommt es zu einer Schädigung ihrer Selbst oder der ihrer Mitmenschen.
Kilian Urban (Q2)
Kilian Urban
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