Die Welle – Dialog

Die Welle – Dialog

Der folgende Dialog beleuchtet den Beginn des Romans „die Welle“. Hierbei startet ein Lehrer ein Experiment, was darauf abzielt, dass die Schüler merken, wie ein zu starkes, rein auf Disziplin und Gehorsam ausgerichtetes Gruppengefühl Mitschüler, die nicht daran teilhaben wollen, auszugrenzen droht.

 

Es diskutieren die Entwicklung der Welle die Charaktere: Laurie, Eltern von Laurie, David (Lauries Freund)

 

 

Mutter: Und, wie war die Schule?

 

Laurie: Naja, hätte besser sein können.

 

David: Warum? Wir haben doch große Fortschritte in der Welle gemacht.

 

Mutter: Immer noch diese Welle? Ich dachte, das wäre ein kleines Stundenexperiment.

 

Laurie: Das wird alles zu extrem. Wie konnte aus einem Experiment so eine Art Sekte werden.

 

David: Das ist nicht nur ein Experiment. Die Gemeinschaft hilft uns allen. Wie kannst du nur so einen Fortschritt, als Sekte bezeichnen?

 

Vater: Warum extrem? Die Welle klingt doch immer so gut und ich denke, dass sie dir gut tut.

 

Mutter: Laurie wird doch selbst wissen, was für sie gut ist. Wir haben sie zu einem eigenständigen Menschen erzogen. Sie wird sich selber weiterentwickeln, ohne auf die Meinungen anderer zu hören. Sie braucht das ganze Gruppenzeug nicht.

 

David: Aber anderen hilft die Gemeinschaft sehr, um sich zu integrieren. Wie zum Beispiel Robert Billings. War er vor der Welle noch ein Außenseiter, ist er jetzt ein Teil der Gemeinschaft und kann sich einbringen. Er ist disziplinierter und interessierter denn je.

 

Vater: David hat vollkommen recht. Mister Ross versucht nur ein gewisses Gruppengefühl in der Klasse einzuführen, damit sich keiner mehr ausgeschlossen fühlt. Man sollte dies schätzen, nicht daran zweifeln.

 

Laurie: Ich habe das Gefühl, Mister Ross kann die Realität vom Stundenexperiment nicht mehr unterscheiden. Real sind z.B. Drohungen gegen Mitschüler, die nicht der Welle beitreten wollen.

Er hat sich in seiner eigenen Welt verloren und hat die Kontrolle über sein eigenes Denken und Handeln verloren und versucht uns systematisch zu kontrollieren, um sein eigenes Minderwertigkeitsgefühl zu steigern. Jetzt ist nicht nur Robert in der untergebenen Rolle, sondern wir alle.

 

Mutter: Ich sehe das so wie Laurie. Mir ist die ganze Sache auch sehr suspekt. Selbst du hast dich vom Faschismus in den Bann ziehen lassen. Genauso hat der Nationalsozialismus angefangen.

 

David: Ihr interpretiert alles falsch. Laurie, nur weil du einmal nicht im Mittelpunkt stehst, heißt es nicht, dass es der Allgemeinheit schadet. Mach es nicht zu unserem Problem. Du bist die Einzige, die ein Problem damit hat!

 

Vater: David, ich kann deinen Standpunkt verstehen, aber so redest du nicht mit meiner Tochter! Es wäre besser, wenn du jetzt gehst.

 

 

 

 

Thomas Koch

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