Tier und Mensch im Vergleich

Tier und Mensch im Vergleich

 Die Menschen unterscheiden sich grundlegend von den Tieren, obwohl sich nicht wenige Gemeinsamkeiten aufweisen lassen. Dennoch liegen die Unterschiede in genau diesen Gemeinsamkeiten. 

Angefangen bei den Bedürfnissen unterscheidet sich der Mensch vom Tier. Der Unterschied liegt bereits bei den physischen Bedürfnissen. Sowohl Mensch als auch Tier muss diese zunächst erfüllen, jedoch sind Tierbabys hierbei nicht solange abhängig von der Mutter wie Menschenbabys, welche bei der Geburt noch nicht vollständig entwickelt sind, sodass sie sich selbst versorgen und fortbewegen können, wodurch sie länger auf die Hilfe und den Schutz der Eltern angewiesen sind. 

Menschen und Tiere besitzen die Fähigkeit, miteinander zu kommunizieren, um etwas Bestimmtes zum Ausdruck zu bringen. Tiere tun dies durch Laute und Mimik, sei es, um Partner anzulocken, vor potenziellen Gefahren zu warnen oder um die eigene Stimmung auszudrücken. Die menschliche Sprache aber geht über die Ausdrucks- und Kommunikationsfunktion hinaus. Menschen können über Sachen und Ereignisse, die in der Vergangenheit passiert sind, gerade stattfinden oder in der Zukunft passieren könnten/werden, erzählen. Sie sind in der Lage, Wahrheiten und Unwahrheiten zu erzählen, zu erkennen und über Fragen und Aussagen zu diskutieren. Tiere sind dazu nicht fähig, da es für sie zu komplex und nicht von Notwendigkeit ist. Die Sprache der Tiere beinhaltet die weiteren Kommunikationsebenen der darstellenden und argumentativen Funktion nicht. Von diesen macht nur der Mensch Gebrauch. 

Ein weiterer Aspekt ist das Denken. Sowohl Mensch als auch Tier denken und handeln rational basiert. Auch wenn Tiere dies womöglich nicht bewusst tun, spiegelt sich dennoch in ihrem Verhalten Kausalität wider. Der Hund hört auf Kommandos, weil er weiß, dass er dann belohnt wird, genauso wie der Mensch weiß, dass er sich an das Gesetz halten muss, weil er sonst eine Strafe bekommt. Jedoch geht auch hier die Komplexibilität des Denkens bei Menschen über die des Tieres hinaus. Der Mensch besitzt das Privileg, über das Denken und (nicht)-alltägliche Fragen nachzudenken. Er unterscheidet sich weitergehend vom Tier, da er einen Geist und somit ein Selbstverhältnis besitzt, welches über das Denken und einfache Emotionen, wie Wut oder Trauer, hinausgeht. Der Geist geht in die Tiefe des psychischen Spektrums und kann erkranken, wenn das Selbstverhältnis gestört ist. Folgen können Depressionen, Störungen oder Suchtverhalten sein. Diese Erkrankungen werden nicht nur durch Medikamente behandelt, sondern in Form von Therapien, in denen dem Patienten zur Selbsterkenntnis verholfen werden soll, damit es ihm möglich ist, ein neues gesundes Selbstverhältnis zu bilden. Das Selbstverhältnis und das Verhältnis zu anderen ermöglicht es dem Menschen sich bewusst nach seinen Normen und Idealen zu ändern. Tiere sind zwar in der Lage rational zu denken und logische Schlüsse zu ziehen, jedoch besitzen sie kein Selbstverhältnis. 

Auf moralischer Ebene unterscheiden sich Menschen auf den ersten Blick nicht von Tieren. Auch Tiere sind im Stande, empathisch und fair zu handeln und auch sie bauen moralische Beziehungen auf. Viele Tiere, wie Wölfe und Zugvögel, geben besonders Acht auf die Alten und Schwachen, um sie zu schützen. Sie teilen sich ihre Nahrung und manche Tiere, zum Beispiel Störche, haben auch nur einen Lebenspartner. Tiere weisen ebenfalls gesellschaftliche Moral auf, sie wissen, was akzeptabel ist und was nicht und schließen dadurch Konsequenzen für sich selber, was zur Ordnung untereinander beiträgt. 

Menschen sind in der Lage, neben den Konsequenzen für sich selber, über die Konsequenzen anderer nachzudenken, ohne mit ihnen in direkter Verbindung zu stehen. Vor Gericht, zum Bespiel, fällt ein neutraler Richter das Urteil über den Angeklagten. Die Moral des Menschen hat noch eine weitere Stufe und zwar die der Selbstreflexion. Menschen können über ihr eigenes Tun und Handeln nachdenken und daraus nicht nur Selbsterkenntnisse gewinnen, sondern auch Schlussfolgerungen ziehen, die sie gezielt in der Zukunft einsetzen können. 

Demnach sind die gemeinsamen Aspekte von Mensch und Tier beim Menschen qualitativ ausgeprägter. Dennoch besitzt der Mensch keine Fähigkeiten, die nicht auch das Tier partiell aufweist, wodurch sich der Mensch nicht endgültig vom Tier unterscheiden lässt. Die grundlegende Distanzierung, die der Mensch zum Tier bezieht, beruht somit vermutlich auch auf Einbildung und Stolz.

Cora

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